Bei einer sexuellen Begegnung werden wir emotional und körperlich berührt und Grenzen verfliessen. Wir tauchen ab in andere Zustände und manchmal ist das Auftauchen danach gar nicht so einfach. Bei einigen ist es begleitet von Symptomen wie Übelkeit oder Kopfschmerzen, Trauer und Distanziertheit. Das Auftauchen kann vom Gefühl «verlassen zu sein» begleitet werden.
Darum ist der Nachklang nach dem Sex so wichtig – das bewusste Miteinander- und Beieinanderbleiben.
Es geht darum, der Erfahrung Raum zu geben, nachzuspüren und sie körperlich und emotional zu integrieren. Das zeigt nicht nur Wertschätzung gegenüber der Partner:in, sondern auch gegenüber der gesamten Begegnung. Noch eine Weile gemeinsam zu verweilen, anstatt sich sofort dem Handy oder anderen Dingen zuzuwenden, vermittelt: Dieser Moment war wichtig, er hatte Bedeutung. Du bist mir wichtig.
Der Nachklang kann zu einem liebevollen Ritual werden, dass Beständigkeit und Stabilität in die Beziehung bringt.
Darum lade ich euch ein: Schliesst eine sexuelle Begegnung achtsam und bewusst. Bleibt noch eine Weile liegen, streichelt euch oder spürt einfach nach. Wenn sich die Begegnung für beide rund und abgeschlossen anfühlt, dann bedankt euch (den Körper und die Zeit zu teilen ist schliesslich nicht selbstverständlich) und schliesst den Raum.
Solche kleinen und wichtigen Gesten vertiefen die Verbindung und machen aus dem gemeinsamen Erlebnis etwas Besonderes.
P.S. Geh als Mensch mit Vagina in den ersten dreissig Minuten nach dem Sex auf die Toilette, um einer Blasenentzündung vorzubeugen.
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